Greifen die USA im Golfkrieg ein?

■ Iranische Truppen vor Basra / Massenflucht von Zivilisten / Weitere Luftangriffe auf iranische Städte

Nikosia (ap) - Im Krieg zwischen Iran und Irak schien am Wochenende eine Wende möglich, die Presseberichten zufolge sogar ein Eingreifen der USA zur Folge haben könnte. Die Teheraner Nachrichtenagentur IRNA meldete am Samstag, die im Süden der rund 1.200 Kilometer langen Front vorgestoßenen persischen Truppen stünden jetzt etwa zehn Kilometer östlich der irakischen Hafenstadt Basra. Augenzeugen berichteten zugleich von einer Massenflucht von Zivilisten aus der einst eine Million Einwohner zählenden zweitgrößten irakischen Stadt. Der Spiegel will nach einem Bericht in seiner jüngsten Ausgabe erfahren haben, die USA bereiteten sich auf eine Intervention im Golfkrieg für den Fall vor, daß iranische Truppen Basra erobern sollten. Irak gab eine gegensätzliche Darstellung des Verlaufs der vor gut einer Woche eingeleiteten iranischen Offensive. In einer Meldung der irakischen Nachrichtenagentur INA hieß es, alle Versuche des Gegners, aus dem bei Beginn des Vorstoßes geschaffenen Brückenkopf am Schatt el Arab auszubrechen, seien abgewehrt worden. Fortsetzung auf Seite 6 Reportage auf Seite 7 Menschen leiden unter der Kälte des Winters. Wohlbehagen bei den in der Arktis heimischen Pinguinen? Weit gefehlt. Die Königspinguine im Berliner Zoo müssen in eine Klimakammer, sie würden sonst an der smog–trächtigen Berliner Luft verenden.Montage:taz In den Gefechten seien bisher rund 50.000 Iraner gefallen oder verletzt worden. Bagdad widersprach damit iranischen Angaben vom Samstag, wonach iranische „Revolutionswächter“ ihren Brückenkopf ausgeweitet haben, indem sie die Insel Buwarin im Shatt al Arab in ihre Hand brachten und die kleinen Flüsse Dawaitschi und Hesdeschan überschritten. IRNA meldete am Sonntag einen weiteren irakischen Luftangriff auf die persischen Städte Täbris und Isfahan. Am Samstag war von irakischer Seite ein Bombenangriff auf den Amtssitz des iranischen Revolutionsführers Ayatollah Khomeini in einem Vorort Teherans gemeldet worden. Die USA haben in dem seit September 1980 andauernden Golfkrieg bisher beide Seiten mit Waffen oder Aufklärungsinformationen unterstützt, aber nicht unmittelbar in den Konflikt eingegriffen. Laut Spiegel könnte sich dies ändern, wenn iranische Truppen Basra erobern sollten. Wie das Blatt berichtet, soll hierüber in der zurückliegenden Woche ein ranghoher Stabsoffizier der US–Marine mit der ägyptischen Führung gesprochen haben. Nach ägpytischen Quellen richte sich das Pentagon darauf ein, bis zu sechs US– Divisionen und 600 zum größten Teil in Europa stationierte Kampfflugzeuge innerhalb weniger Tage in die Golfregion zu entsenden, schrieb das Blatt. Der US–Flugzeugträger „John F. Kennedy“ habe Order, mit mehreren Zerstörern vorsorglich die Straße von Hormus anzusteuern. Drei Air– Force–Geschwader würden zusätzlich in die Türkei verlegt.