Bombenbastler getötet

Göttingen (taz) - Beim Zünden eines selbstgebastelten Sprengkörpers ist am Freitag abend in Göttingen ein 22jähriger Rechtsradikaler ums Leben gekommen. Er hatte in seiner Wohnung eine Kohlensäurepatrone, wie sie normalerweise für einen Syphon gebraucht wird, mit Sprengstoff gefüllt und eine Lunte angebracht. Als er den Sprengkörper zündete und ins Freie werfen wollte, explodierte dieser vorzeitig. Nach Angaben der Kriminalpolizei wurden in der Wohnung zwei auf dessen Namen ausgestellte Mitgliedsausweise der NPD bzw. der Jungen Nationaldemokraten und zahlreiche rechtsradikale Schriften gefunden. Die Polizei stellte außerdem u.a. einen „Schießkugelschreiber“, Unkraut–EX, Schwarzpulver und Plastiksprengstoff sicher. Die Polizei will jetzt prüfen, ob sich aus diesen Funden ein Zusammenhang zu den zahlreichen Anschlägen in Göttingen ergibt. Diese Anschläge, zu denen sich in der Regel niemand bekannt hatte, waren bisher von der Polizei immer der Linken zugerechnet worden. ü.o.