Erinnerung an Wannsee–Konferenz

Berlin (taz) - Am „Ort des unscheinbaren Grauens“,im Kaminzimmer einer Villa in Berlin– Wannsee, dort wo am 20. Januar 1942 - vor 45 Jahren - die systematische Vernichtung der europäischen Juden von den Nazis beschlossen wurde, trat der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Heinz Galinski, allen Versuchen entgegen, die während der Nazizeit begangenen Greueltaten zu verharmlosen. „Namhaften Politikern“, die immer wieder erklärten, „man solle endlich aufhören mit der Vergangenheit“, warf Galinski Mißachtung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung vor. Es müsse aufgehört werden mit „Vergleichen von Unvergleichbarem“. Bundeskanzler Kohl meinte in einer schriftlichen (!) Erklärung aus Bonn zur Wannsee– Konferenz: „Wir Deutschen dürfen die NS–Verbrechen nie vergessen, verdrängen oder verharmlosen“. Weiter meinte Kohl, daß „die Erinnerung an jene, die in den Konzentrationslagern ermordet wurden“ dazu verpflichte, „nie wieder Feindbilder von Menschen zu entwerfen.“ mtm