Druck auf Nicaragua durch US–Verbündete in Contadora–Gruppe

San Salvador (afp/taz) - Die salvadorianische Regierung hat am Dienstag weitere Friedensverhandlungen in Mittelamerika davon abhängig gemacht, daß Nicaragua seine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Costa Rica und Honduras wegen der antisandinistischen Contras in diesen Ländern zurückzieht. Die Außenminister der Contadora–Staaten und der Unterstützergruppe sowie die Generalsekretäre der UNO und der OAS hatten am Dienstag in San Salvador eine zweitägige Reise durch fünf Länder Zentralamerikas abgeschlossen. Wie auch die beiden anderen US–Verbündeten in Mittelamerika, Costa Rica und Honduras, stellte die salvadorianische Regierung Nicaragua als Ursache der Probleme in Mittelamerika hin. Honduras will in Zukunft an den Verhandlungen der Contadora–Gruppe über eine Friedenslösung nicht mehr teilnehmen. Außerdem solle die OAS, der die USA und alle lateinamerikanischen Länder bis auf Kuba angehören, die Verantwortung für eine Friedenssuche übernehmen. Für das Scheitern der Contadora–Verhandlungen im letzten Jahr macht Honduras Nicaragua verantwortlich. Die OAS solle nun die Sandinisten zwingen, ihre nach dem Sturz der Somoza–Diktatur 1979 gemachten Zusagen über den Kurs der Revolution einzuhalten.