Wahl 87 - Angst vor dem Chaos

■ Der Astrologe Wolfgang Maiworm (Lanzarote) deutet das Wahlergebnis

Berlin(taz) -Was sagen uns die Sterne über den Wahlausgang? Nimmt man als Geburtsdatum den Wahltag 25.1.87 und als Geburtsort „Schließung der Wahllokale“, dann ergibt sich für den Astrologen allen Schwarzmalereien zum Trotz ein hoffnungsfrohes Bild. Zwar sind es die „Fragen wirtschaftlicher Sicherheit und die Angst vor dem Chaos“, die laut Maiworm nach wie vor die Machterhaltung der konservativen Kräfte garantieren, aber, so der Sterngucker, „parallel dazu wächst der Mut, neue Erkenntnisse sammeln zu wollen“. Dieser Mut werde die Angst eines Tages ablösen. Der dann fälligen Ablösung harrt auch Helmut Kohl, macht Maiworm unmißverständlich klar. „Das Ergebnis nämlich wird sein, daß er durch die Kräfte abgelöst wird, die die derzeitigen realen Werte in Frage stellen, auch wenn der Anpassungszwang der Masse“, gemeint ist der Mensch, „nur zögernd den erneuernden Kräften Raum gibt.“ Kein Grund zur Verzweiflung für Apokalyptiker, erst recht aber auch nicht für den unverzagten Optimisten Kohl, denn das Überleben ist eine Frage der Gattung: „Ein neuer Anfang steht bevor“, weiß nämlich Maiworm weiter zu berichten, „ein neuer Anfang auch für Helmut Kohl, der ohnehin in Gefahr ist, sich permanent zu überfordern“. So ergeht an ihn auch gleichzeitig die Warnung: „Ein Versagen des Herzens ist nicht auszuschließen.“ Wie das Leben den Tod, der Anfang das Ende bedingt, so ergibt sich aus diesem Chaos „der neue Anfang“. Langsam, langsam wird ein neuer Staat aufgebaut - aufgepaßt, „Gewalt und Intoleranz werden noch die bleibenden Begleiter sein“. Aber das hatten wir doch schon, wird eingewendet. Maiworm offeriert die andere Alternative: „Kohl wird nach und nach ein Grüner und gewinnt als solcher die Wahl.“ bmm