Berlin hat „dicke Luft“

Berlin (taz) - In Berlin wurde gestern früh um 6.15 erstmals in diesem Winter Smog–Alarmstufe 1 ausgerufen. Zwei Stunden später trat ein Fahrverbot für Pkw in Kraft. Lediglich Autos mit Katalysator oder schadstoffarme Fahrzeuge und Diesel waren von dem Verbot ausgenommen. Eine Inversionswetterlage und ein leichter Süd/Südost–Wind mit belasteter Luft aus DDR–Industriegebieten brachte der Stadt die dicke Luft. Nachdem am Samstag bereits Smog–Warnstufe ausgelöst worden war, kletterten die Meßwerte in der Nacht auf 1,4 Milligramm Schwefeldioxyd und Schwefelstaub pro Kubikmeter Luft. In Berlin wird Smog–Alarmstufe eins ausgerufen, wenn mindestens drei Meßstellen drei Stunden lang entweder mehr als 1,2 mg pro Kubikmeter Kohlenmonoxyd oder 24 Stunden lang ein aus Schwefeldioxid und Schwefelstaub kombinierter Wert von 1,4 mg pro Kubikmeter gemessen werden. Polizeikontrollen an verschiedenen Knotenpunkten der Stadt meldeten bereits um elf Uhr früh über 2.000 Verstöße gegen das Fahrverbot. Die Polizei geriet allerdings oft in „Beweisnot“, wenn Autofahrer behaupteten, sie hätten kein Radio gehört. Keinerlei Maßnahmen bei Smog werden in Ost–Berlin getroffen. Dort fließt der Verkehr ungehindert. bf FORTSETZUNG VON SEITE 1