N O C O M M E N T Daimler 2000...?

Es hört sich schon gespenstisch an, wenn Daimler jetzt klarstellt, daß in Bremen nicht genug Platz für den Konzern „nach der Jahrtausendwende“ vorhanden sei. Mit was für Expansionsraten rechnet man zu Zeiten des Smogs? Um wieviel mehr will man selbst und mit den Produkten die Luft verpesten? Wie hoch schätzt das Rüstungsunternehmen die Kriegszuwachsrate? Wieviel Gelände wird dann erst im übernächsten Jahrtausend benötigt? Immerhin haben wohl die Daimlerstrategen gemerkt, daß die Bevölkerung solche Ansiedlungen nicht mehr selbstverständlich wegen der Arbeitsplätze willkommen heißt - auch wenn es sich nicht um Wiederaufarbeitungs– oder Müllverbrennungsanlagen handelt: Der Konzern kündigte an, die Rastätter Bevölkerung mit einer riesigen Faltblattaktion für seine Pläne zu gewinnen. Dabei müssten ganz andere in einer Öffentlichkeitsaktion ihr Verhalten begründen, wenn aus Baden–Württemberg jetzt insgesamt mehr als 300 Millionen DM Subventionen an den größten Umsatzriesen der Republik für dessen Irrsinnsproduktion fließen. Es ist schon eine Unverschämtheit, wie Späth angesichts diverser strukturschwacher Gebiete und Branchen mit Konversionsbedarf in der BRD mit den Steuergeldern umgeht, wenn er gegenüber Landtagsabgeordneten erklärt, er stecke sein Geld lieber in den Daimlerkonzern, als daß er seine hohen Steuereinnahmen im Rahmen des Länderfinanzausgleichs abführen müsse. Daimler–Finanzchef Reuter sollte sich bei der Debatte um den Spitzensteuersatz für möglichst hohe Besteuerung einsetzen - es soll nicht zu seinem Schaden sein. Ulli Kulke