piwik no script img

Asylaktion erfolgreich

■ Nach einer Unterschriftenaktion in der oberpfälzischen Kleinstadt Pressath werden 15 Ghanaer nun doch nicht verlegt

Nürnberg (taz) - 15 Flüchtlinge aus Ghana dürfen entgegen ersten amtlichen Verlegungsplänen doch in der oberpfälzischen Kleinstadt Pressath bleiben (siehe taz vom 5.2.87). Die Regierung der Oberpfalz hat die angeordnete Verlegung der Flüchtlinge in ein Sammellager zurückgenommen. Damit hatte der Protest zahlreicher Bürger von Pressath Erfolg, die sich vehement für einen Verbleib der Ghanaer eingesetzt hatten. Die Asylbewerber leben seit Juni 86 in dem 4.000–Seelen–Ort. Mit knapp 1.200 Unterschriften hatte sich der „Arbeitskreis Asyl“ gegen die Verlegung der Flüchtlinge eingesetzt. Sogar der Stadtrat hatte sich mehrheitlich für die „allgemein als freundlich geschilderten Ausländer“ ausgesprochen. „Es haben sich inzwischen menschliche Bindungen entwickelt“, erklärte dazu Pressesprecher Joseph Karl von der Oberpfälzer Regierung, und die wolle man jetzt nicht zerreißen. Die 15 Flüchtlinge dürfen daher weiterhin in einem 54 qm großen Raum in einem ehemaligen Schulgebäude bleiben. Kurz vor der geplanten Verlegung war die Unterkunft von der zuständigen Bezirksregierung als „menschenunwürdig“ bezeichnet worden. Eine Finanzierung des Ausbaus dieser Notunterkunft lehnt die Regierung entschieden ab. bs

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen