Bildungspolitische Notizen

Die Lehre an den Hochschulen darf nach Auffassung des neugewählten Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK), Helmut Engler, nicht vernachlässigt werden. Nicht nur das Niveau der Forschung präge das Profil einer Hochschule, vielmehr hänge ihre Attraktivität auch vom Lehrangebot ab, äußerte der KMK–Präsident. Zur Frage der Verkürzung der Fachstudienzeiten meinte Engler, eine Regelung analog zu den Vorschlägen des Wissenschaftsrates stehe nicht in Aussicht, insgesamt gebe es aber einen Spielraum für derlei Pläne. Der Wissenschaftsrat hatte sich für ein achtsemestriges Regel– Studium mit anschließenden drei Prüfungsmonaten ausgesprochen. (dpa) Es wird wieder mehr studiert. Zum erstenmal sei Jahren weist die Statistik einen Zuwachs an eingeschriebenen Studenten auf: Gegenwärtig sind ca. 1,37 Millionen Studenten an bundesdeutschen Hochschulen eingeschrieben. Das sind 2,4 als im vorigen Jahr. Unverändert ist der Anteil der studierenden Frauen geblieben - 37,9 5,6 Hochschulen. Hier sank die Zahl der Studenten um 15,6 Die Stelle eines Universitätspräsidenten muß von der Uni Marburg neu ausgeschrieben werden. Nachdem eine Einerliste, die als einzigen Kandidaten den Favoriten des konservativen Spektrums, Janich, aufwies, zweimal im Senat der Universität gescheitert war, verzögert sich so die überfällige Ernennung eines Präsidenten von Neuem. Während derzeit eine Kommission an einem neuen Auschreibungstext arbeitet, erwägen die konservativen Fraktionen der Hochschullehrer eine Anfechtung des letzten Wahlergebnisses aufgrund von Formfehlern. (taz) Bundesbildungsministerin Wilms (CDU) ist nunmehr Großkreuzträgerin. Wegen ihrer Verdienste um den Ausbau deutsch–italienischer Beziehungen verlieh ihr der italienische Staatspräsident Cossiga das Großkreuz des Verdienstordens der italienischen Republik. (taz) Zwölf bis vierzehn Kilometer tief wird das Loch sein, das Gießener Geowissenschaftler in die Erdkruste treiben werden. Im Rahmen des Kontinentalen Tiefbauprogramms hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft rund vier Millionen Mark für dieses Projekt bewilligt. Die Erforschung der Vorgänge in der tieferen Erdkruste wird von Fachleuten in der ganzen Welt mit Spannung erwartet. Der Ort der Bohrung wird in der Nähe von Erbendorf in der Oberpfalz liegen. (taz) Die Vereinigten Deutschen Studentenschaften (VDS) stehen kurz vor dem Zerfall. Dies behauptet zumindest der Asta der Gesamthochschule Duisburg, der jetzt seine Mitgliedschaft im VDS gekündigt hat. Der Asta beurteilt die VDS als „am Rande der Bedeutungslosigkeit stehend“, nachdem im Wesentlichen die DKP–Hochschulorganisation „Spartakus“ politisch maßgebend in der Vereinigung geworden ist. Grüne und Unabhängige seien aus dem VDS herausgedrängt worden, so der Duisburger Asta in einer Presseerklärung. Letztendlichen Ausschlag für den Austritt der Duisburger habe die sogenannte Studentenbefragung gegeben, die gegen den Willen vieler Asten durchgeführt worden sei. Angeregt wird nunmehr „die Schaffung eines neuen bundesweiten studentischen Koordinationsgremiums.“ (taz) Die SPD des Landes Rheinland–Pfalz will im Falle eines Wahlsieges überall dort Gesamtschulen einrichten, wo Eltern dies wollen. Das war das Ergebnis von Gesprächen zwischen Vertretern der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) und SPD–Landtagsabgeordneten in Mainz. Mit dem Modell einer kleinen dreizügigen Gesamtschule soll ein umfassendes wohnortnahes Schulangebot erhalten bleiben. Die CDU Rheinland– Pfalz verlange hingegen die „Mammut–Variante“ einer sechzügigen Gesamtschule, so die GGG in einer Pressemitteilung. (taz) Gegen die Pläne einer Schulzeitverkürzung hat sich das Wormser „Schülerplenum“ ausgesprochen. Damit wendet sich das Plenum gegen Pläne des rheinland–pfälzischen Kultusministers Gölter (CDU), der die Schulzeit der dreizehnten Schuljahre an den Gymnasien zugunsten der Wehrdienstzeitverlängerung verkürzen will. Die Schüler betonen, daß ihnen im Falle einer Verkürzung zum einen wichtige Vorbereitungszeit für das Abitur verloren gehe, zum anderen aber außerdem Streichungen bei den Lehrinhalten zu befürchten seien. Für Freitag, den 13. Februar haben sie deshalb zu einer Demonstration in Worms aufgerufen, von der sie erwarten, daß sie bundesweiten Signalcharakter haben wird. (taz) Der B (dpa) Termine: Die Evangelische Akademie Loccum bemüht sich im Rahmen einer Tagung um den Vergleich „Berufsausbildung und berufliche Weiterbildung in Japan und in der Bundesrepublik“. Datum der Tagung ist der 13. bis 15. März. Pädagogische Projekte für den Alltag will die Ökologiestation Bremen zum Thema „Offene Erziehung“ entwerfen. Für 100 DM kann man vom 23. bis 28. Februar in der „Zukunftswerkstatt“ mitarbeiten.