Kinder hingerichtet

■ 70 bis 150 kurdische Kinder und Jugendliche wurden im Januar im Irak exekutiert

Berlin (taz) - In der zweiten Januarwoche sind zwischen 70 und 150 kurdische Kinder und Jugendliche im Irak hingerichtet worden. Das berichtet die „Gesellschaft für bedrohte Völker“ in Göttingen unter Berufung auf gewöhnlich zuverlässige kurdische Quellen. Alle Hingerichteten stammten aus der kurdischen Provinz Suleimaniyeh. Dort waren seit Oktober 1985 dreihundert Kinder und Jugendliche festgenommen worden, meist Angehörige von kurdischen Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren. Es sei zu befürchten, daß das Regime Saddam Husseins sie als Geiseln festhalte und mit den Hinrichtungen eine abschreckende Wirkung erzielen wolle, heißt es in einer Presseerklärung vom Freitag. Die Menschenrechtsorganisation verfügt über eine Liste mit 29 namentlich genannten Hingerichteten, von denen vierzehn minderjährig seien. Allen Leichen, die den Familien nach der Zahlung einer Gebühr für die Hinrichtung ausgehängt wurden, seien die Augen entfernt worden. Die Gruppe der 29 Opfer zähle zu denen, die im Oktober 1985 nach Demonstrationen festgenommen worden waren. Seither hätten ihre Familien nichts mehr von ihnen gehört. bs FORTSETZUNG VON SEITE 1