Erstes „Tiefkühl–Baby“ in der Bundesrepublik

■ Ein durch die künstliche Befruchtung einer eingefrorenen Eizelle gezeugtes Baby wurde am Dienstag in der Universitätsklinik in Erlangen entbunden

Berlin (dpa/taz) - In der Erlangener Universitätsklinik wurde am Dienstag das erste Baby der Bundesrepublik geboren, das durch die künstliche (in–vitro–) Befruchtung einer zuvor einge frorenen Eizelle gezeugt worden war. Dem 2.100 Gramm schweren Mädchen und der Mutter geht es nach Auskunft der Klinik gut. Um die unwägbaren Risiken einer natürlichen Geburt auszuschließen, hatten die Erlanger Ärzte das Kind zwei Wochen vor dem Geburtstermin durch Kaiserschnitt entbunden. Das Kind aus Erlangen ist weltweit die zweite Geburt, die durch künstliche Befruchtung einer vorher eingefrorenen Eizelle zustande kam. Im April letzten Jahres waren in Australien Zwillinge geboren worden, die nach dem gleichen Verfahren gezeugt worden waren. Das Verfahren des Einfrierens von Embryonen ist weltweit aus ethischen Erwägungen und rechtlichen Bedenken auf Kritik gestoßen. Nun könnten tiefgefrorene Eizellen und somit die Einrichtung von Eizellen–Banken analog zu bereits existierenden Samenbanken an deren Stelle treten. Die Erlangener Mediziner begründen die Notwendigkeit, Eizellen einzufrieren, mit der Tatsache, daß damit mehrere Eingriffe bei unfruchtbaren Frauen mit Kinderwunsch vermieden werden können, weil die beim Eingriff gewonnenen und nicht gleich verwendeten Eizellen für spätere Versuche aufgehoben werden können. I.H. Kommentar auf Seite 4