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Fundis fordern „Artenschutz“

■ Listenparteitag der hessischen Grünen

Die Fundamentalisten werden damit leben müssen, daß die Partei in Hessen realpolitisch votiert. Wenn am Sonntag bei der Aufstellung der Liste zur Landtagswahl von den Koalitionsgegnern dennoch der Versuch unternommen wurde, mit dem Hinweis auf die „innerparteiliche Demokratie“ die Versammelten moralisch unter Druck zu setzen, mag das legitim sein. Warum sollten nicht auch vom „Aussterben“ bedrohte politische Auffassungen auf „roten Listen“ Schutz finden? Doch die autonome Landesdelegiertenversammlung hat - durchaus demokratisch und ebenso legitim - den fundamentalistisch orientierten Kandidaten und Kandidatinnen eine klare Absage erteilt. Tags zuvor hatte der Parteitag nämlich mit einem eindeutigen Votum für die Fortsetzung der rot– grünen Koalition plädiert, mit „ALKEM–Vorbehalt“. Für die Mitglieder der Grünen, die eine Fortsetzung der Koalition mit der SPD gegen den totalen CDU–Staat wünschen, sind eben nur die Realo–Kandidatinnen und -Kandidaten eine „sichere Bank“. Wer nach diesen Wahlen der ersten Kandidaten für die Hessen–Liste noch immer von einem „undemokratischen Akt“ spricht, mißachtet den Basiswillen, auf dessen Respektierung gerade die Fundamentalisten sonst immer drängen. Ginge es nach dem Willen der Fundies, würden bei den Grünen demnächst SPD–Verhältnisse einkehren: Der Parteivorstand strukturiert die Liste unter Strömungsgesichtspunkten vor, und die Delegierten wählen dann nur noch en bloc die Kandidaten. Das wäre dann tatsächlich das Ende der innerparteilichen Demokratie bei den Grünen. Klaus–Peter Klingelschmitt

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