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Streikbrecher ab nach Hause

■ Zehn irische Arbeiter produzierten in Bochum Kabelsätze, weil ihr Werk in Dublin bestreikt wurde Betriebsrat nahm Zustimmung zurück / Gewerkschaftliche Kommunikationsprobleme

Bochum (taz) - Zehn irische Streikbrecher des seit Mitte Januar bestreikten Dubliner Unternehmens Packard Electric (General Motors) mußten gestern die Bochumer Kabelwerke Reinshagen, eine Tochterfirma der Packard Electric, verlassen. Mit 40 befristet eingestellten Studenten hatten die eingeflogenen Iren Kabelsätze für den Austin Rover produziert, die normalerweise in Dublin hergestellt werden. Der Bochumer Betriebsrat habe zunächst dem Auftrag zugestimmt, so der erste Bevollmäch tigte der IG Metall, Ludger Hinse, zur taz, weil „kein Mensch wußte, daß in Dublin gestreikt wird“. Von dem Streik der 1.500 Dubliner für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen sowie dem Streikbrechereinsatz erfuhren zunächst nur Vertrauensleute und Betriebsräte von Opel. An sie hatte die irische Gewerkschaft (Irish Transport and General Workers Union) geschrieben, die keine offizielle Kontaktadresse der IG Metall besaß. Deshalb sieht der IGM–Bevollmächtigte Hinse „das eigentliche Problem in den nicht funktionierenden Gewerkschaftskontakten. Auf internationaler Ebene verständigen wir uns eher nach der Methode der Rauchzeichen und Buschtrommeln“. Nachdem die irischen Streikbrecher nach einem Gespräch zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung Bochum verlassen haben, befürchtet die IG Metall nun, daß Packard Electric die Produktion der Kabel in ein portugiesisches Werk verlagert. Darüberhinaus prüft die Gewerkschaft, was die 40 befristet eingestellten Studenten bei Reinshagen machen. peb

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