Charaktertest für Bayerns Lehrer

■ GEW fordert endlich objektives Prüfungsverfahren für die charakterliche Eignung von Pädagogen / Maßstab ist natürlich der Landesvater in München

München (taz) - „Bist du, bayerischer Lehrer und du, bayerische Lehrerin, würdig und geeignet, De Eignung der bayerischen Pädagogen zu entwickeln, das von der CSU–Spitze immer wieder gefordert wurde, griff die GEW ein. Strauß selbst wies in seiner Regierungserklärung bereits auf die Wichtigkeit der charakterlichen Eignung für Lehrer hin. „Maßstab für den bayerischen Pädagogencharakter, wie könnte es anders sein, ist als primus super pares und gelernter Gymnasiallehrer selbstverständlich der Ministerpräsident höchstpersönlich“, erläutert GEW–Vorsitzender Peter Kurz den Test. Also lautet die Hauptfrage, für deren positive Beantwortung es 30 Punkte gibt, ob alle bayerischen Lehrer und Lehrerinnen mindestens die charakterlichen Eigenschaften des bayerischen Ministerpräsidenten haben. Weiter gehts dann mit dem Feintest anhand von Orginalzitaten des Ministerpräsidenten. Stimmt der Pädagoge etwa der Meinung des Landesvaters zu: „Wissenschaftler, die einen Ausstieg aus der Kernkraft fordern, sind Schwätzer, Demagogen und Drahtzieher“, gibts dafür satte 10 Punkte und weitere fünf, wenn er ebenfalls der Ansicht ist: „Südafrika ist kein Exerzierfeld für pervertierte Vorstellungen von parlamentarischer Demokratie“. Bis zu 15 Minuspunkten hagelt es, falls der Pädagoge der Feststellung über die Grünen, „dies ist doch ein Sauhaufen und keine Partei“ nicht zustimmt, sich gar vergreift und dieses Merkmal der CSU zuordnet. Auf jeden Fall kann damit der „Charakterlöwe“ mit Note 1 sowie der „Charakterhai“ mit bis 78 Punkten und Note zwei klar vom „Charakterschwein“ mit bis zu 140 Minuspunkten herausgefiltert werden. Und ein solches hat an bayerischen Schulen natürlich nichts verloren. lui