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Arturo Cruz verläßt die Contra–Führung

■ Nach dem „Hardliner“ Calero schied nun auch der „gemäßigte“ Cruz aus dem Triumvirat der „Nicaraguanischen Oppositionsunion“ (UNO) aus / Costa Rica will in Zukunft Contra–Versammlungen nicht mehr dulden / Konflikt um die Reform der Contra–Organisation

San Jose (afp/taz) - Der antisandinistische Oppositionspolitiker Arturo Cruz hat am Montag in der Hauptstadt von Costa Rica, San Jose, seinen Rücktritt vom Vorstand der „Nicaraguanischen Oppositionsunion“ (UNO) bekannt gegeben. Cruz gehörte zusammen mit Robelo und Chamorro der Führung der UNO an, die 1985 auf Betreiben der US–Regierung gegründet worden war, um den militärischen Contra–Verbänden eine zivile, demokratische Fassade zu verleihen. Im Februar hatte Cruz, der nach dem Sturz der Somoza– Diktatur 1979 wie Robelo der Revolutionsjunta angehörte, seinen Rücktritt angekündigt, falls Adolfo Calero, Chef der FDN, der stärksten Contra–Organisation, die vorwiegend von Offizieren der gestürzten Diktatur angeführt wird, nicht aus dem Vorstand der UNO zurücktrete. Calero hatte kurz danach seinen Hut genommen, war aber Chef der FDN geblieben. Als Nachfolger Caleros zog Pedro Joaquin Chamorro, der 1974 nach Costa Rica ins Exil gegangen war und dort die Zeitung Nicaragua hoy herausgibt, ins UNO–Triumvirat ein. Cruz hatte im Februar angedeutet, daß für ihn damit der Konflikt nicht ausgestanden sei, und der FDN ein Ultimatum bis Juni gestellt, sich klar der politischen Führung der Contra, also der UNO, unterzuordnen. Auf einer Tagung der UNO am Wochenende in San Jose kam es zu auch noch zu einem Streit zwischen Cruz und Robelo über eine angestrebte Reform der Organisation. Im wesentlichen ging es hierbei um die Erweiterung des Vorstands von drei auf sieben Mitglieder und um die Integration des „Oppositionsblocks des Südens“ (BOS), in dem sich einige Dutzend abtrünniger Sandinisten zusammengeschlossen haben, und die von Brooklyn Rivera geleitete MISURASATA, eine Guerilla der Miskito–Indianer, die seit anderthalb Jahren mit den Sandinisten faktisch einen Waffenstillstand einhält. Am Montag lud Costa Ricas Außenminister Madrigal die drei Führer der UNO zu sich und untersagte ihnen weitere Sitzungen in seinem Land. Die Regierung begründete die Maßnahme damit, daß die UNO ihren politischen Charakter verloren habe, als sie am 4. März in Miami (USA) beschlossen habe, die Gelder für die Contra zu kontrollieren, die für militärische Aktionen gegen die Regierung von Nicaragua eingesetzt werden. Den beiden UNO– Führern Robelo und Chamorro drohte er den Entzug des politischen Asyls an, falls sie sich nicht an die Verfügung halten sollten. In Costa Rica hatten die Enthüllungen des Tower–Berichts in den USA letzte Woche eine Krise ausgelöst. Die Tower–Kommission hatte festgestellt, daß die Contra in Costa Rica eine eigene Flugpiste unterhalte, womit die Neutralität des Landes verletzt werde. thos

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