Bonn plant Strategie gegen Vobo

Berlin (dpa/taz) - Zu einer Konferenz im Bundesinnenministerium hatte Friedrich Zimmermann am Mittwoch abend alle für die Durchführung der Volkszählung Verantwortlichen von Bund und Ländern geladen. Schwerpunkt dieses Treffens soll neben allgemeinen Berichten über den Stand der Vorbereitungen eine Diskussion über das gemeinsame Vorgehen gegen Boykottaufrufe gewesen sein. Vor Ostern sollen die Fragebögen mit zusätzlichen Informationen in sämtliche Briefkästen in der BRD gestopft werden. Alle Telefonrechnungen werden in Zukunft Informationen zur Volkszählung enthalten, und zur besten Sendezeit nach der Tagesschau wird ein Werbespot folgen. Der DGB–Bundesvorstand hat sich in einer Stellungnahme ausdrücklich für die Notwendigkeit der Volkszählung ausgesprochen, dabei jedoch Zweifel an ihrer ordnungsgemäßen Durchführung geäußert. Nach Berichten der FAZ hat die SPD–Fraktion in Bonn offenbar ihre Zeitung Vorwärts für ihre kritische Berichterstattung über die Volkszählung gerügt. Die DKP, so haben die Bonner „Sicherheitsbehörden“ jetzt herausgefunden, ist Drahtzieher der Boykottbewegung. Wie aus einem entsprechenden Bericht - einer Glanzleistung des Verfassungsschutzes - hervorgeht, hätten moskautreue Kommunisten die „Vorreiterrolle“ übernommen. Ve.