Hilf rechtfertigt Moser–Rausschmiß

Heidelberg (taz) - Als einen „Skandal sondergleichen“ bezeichnete es der versetzte Report–Redakteur Wolfgang Moser, daß vom Südwestfunk–Intendanten Willibald Hilf mit einem gestern am „Schwarzen Brett“ veröffentlichten Aushang „höchstvertrauliche Interna öffentlich gemacht“ werden. Hilf verletze damit erneut seine Fürsorgepflicht. In dem Aushang trat Hilf der Auffassung entgegen, daß der Beitrag Mosers „Gibt es einen Zusammenhang zwischen Atomkraft und Mißbildung bei Mensch, Tier und Pflanze“ in der Report– Sendung am 20. Januar 1987 „Ursache seiner Umsetzung“ war. Die „Abnahme eines einzelnen Beitrags“ schließe „Blickverengung“ und „Vorurteile“ als Anlaß, ihm „neue Aufgaben zu übertragen“, nicht aus. Bereits am 22. Dezember 1986 habe die Betriebsleitung beschlossen, Moser andere Aufgaben zu übergeben. Aus dem Zeitablauf ergebe sich, daß es sich keinesfalls um eine Strafversetzung handle. Wolfgang Moser vertrat gegenüber der taz gestern die Auffassung, Hilf wolle sich jetzt offenbar „herausreden“. Ausgerechnet der Beitrag, nach dem der Intendant wörtlich erklärte, „Nach diesem Film ist Schluß mit Moser. Jetzt wird er versetzt“, solle nach dieser Erklärung Hilfs „jetzt nicht blickfeldverengt“ gewesen sein. In einer gestern veröffentlichten gemeinsamen Stellungnahme vertreten sowohl der Gesamtpersonalrat des SWF als auch der Baden–Badener Personalrat die Meinung, daß sich die Vorwürfe gegen Moser nicht aufrechterhalten lassen. rog