Strauß zum AIDS–Test

■ JUler will gutes Beispiel aus Bayern sehen

Mainz (taz) - Wenn schon, denn schon, sagte sich Stefan Schwarz, Chef der rheinland– pfälzischen Jungen Union (JU), und forderte: Wenn die bayerische Regierung unter „Alt–CSU– Chef Strauß schon unbedingt den geistig–moralischen Rundumschlag“ mit der AIDS–Meldepflicht proben müsse, dann solle sie auch mit gutem Beispiel vorangehen. „Die Meldepflicht für AIDS– gefährdete Gruppen ist auf Politiker zumindest im Freistaat auszudehnen“, meint Stefan Schwarz. Weiß denn ein bayerischer Minister 100prozentig, daß er nicht bei einer „Volkshuldigung“ oder bei einer anderen Veranstaltung von einem „AIDS–infizierten“ Landsmann angesteckt worden sei. „Logisch“, so der JU–Mann, daß solch ein Test für „Hochgefährdete wie Politiker, Ärzte und alle anderen Menschen, die mit vielen ihrer Artgenossen zusammenkommen“, mindestens wöchentlich wiederholt werden müsse. Für den JU–Mann Stefan Schwarz ist es eine „Horrorvision“, AIDS–infizierte Menschen kasernieren zu wollen und er lehnt auch eine Meldepflicht für AIDS–Kranke ab. Selbst wenn alle Bundesbürger untersucht worden seien, schütze das nicht, denn am nächsten Tag könne sich theoretisch jeder wieder anstecken. Recht hat er. XZ