Die EG im Umwelttaumel

Brüssel (dpa/taz) - Nach dem Umweltminister und dem Umweltschutz im Grundgesetz kommt jetzt das EG–Umweltjahr. Mit der Enthüllung eines Umweltdenkmals auf dem Schuman–Platz in Brüssel, schönen Reden und ernsten Mienen sowie einem Waldspaziergang haben die Umweltminister der Europäischen Gemeinschaft am Donnerstag den Startschuß gegeben. Offizieller Beginn des Umweltjahres ist allerdings der Frühlingsanfang am heutigen Samstag. Ein eigens gebildeter EG–Umwelt–Lenkungsausschuß unter Vorsitz des EG–Kommissars Stanley Clinton–Davis soll die Ziele des Umweltjahres verwirklichen. Als da sind: geschärftes Bewußtsein, Achtung der Umwelt, sinnvollere Nutzung natürlicher Ressourcen, beständige Verbesserung der Lebensqualität, Umweltschutz in die Schulen, usw. Der Umweltschutz kommt auch als „EG–Aufgabe“ vertraglich in den EG–Grundlagenvertrag, womit der Umwelt endgültig nichts mehr passieren kann. Passend zum allgemeinen EG– Umwelt–Taumel hat das Berliner Wissenschaftszentrum eine Studie zur Umweltpolitik der EG im Jahre 1986 vorgelegt. Fazit: Schwerwiegende Mängel. 1986 sei umweltpolitisch ein „Jahr der Ohnmacht“ gewesen. Nach Untersuchung aller umweltpolitischen Vorhaben der EG kommen die Autoren Bongaerts/Heinrichs zu dem Schluß, daß kein einziges konkret verwirklicht werden konnte. -man– Gastkommentar auf Seite 4 FORTSETZUNG VON SEITE 1