Boxberg ohne Sieger

■ Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts

Die Kämpfe in Boxberg sind trotz Urteil des Bundesverfassungsgerichts noch lange nicht ausgestanden. Und das nicht nur wegen der Drohung der baden–württembergischen Landesregierung mit einem Sondergesetz zugunsten des Konzerns, nicht nur wegen Wut, Entzweiung und Haß quer durch Boxberger Gemeinden und Familien. Die Angst der Menschen in Boxberg, dem Badisch–Sibirien, vor weiterer Verarmung muß ernst genommen werden. Selbst mit ökologischem Landbau, wie von den Bundschuhgenossen vorgeschlagen, werden die Agrarüberschüsse der EG nur vermehrt. Und unwirtschaftliche Landschaftspflege macht wenig Sinn für eine Gegend, in der bis auf die Pfleger selbst niemand mehr leben kann. Die Stuttgarter Grünen haben das Urteil frohlockend begrüßt, der Landtagsabgeordnete Rezzo Schlauch hat gar einen Ochsen für den Erfolg gestiftet. In Boxberg haben sie 20 Daimleransiedlung ist keiner der Stuttgarter Parteien etwas Vernünftiges zur Strukturverbesserung des Main–Tauber–Kreises eingefallen. Warum sollten die Grünen nicht gefordert sein darzustellen, wie ein ökonomisch verarmter Landstrich für seine Bewohner ökologisch sinnvoll industrialisiert werden kann? Beim Bundschuh hat man über Strukturverbesserungen, die auch das Eingemachte miteinbeziehen, noch wenig geredet. Die Mehrheit der Teststreckenbefürworter, und alle, die ihr Land bereits an den Stuttgarter Konzern verkauften, haben eh nur kassiert und sich um den Rest wenig geschert. Dietrich Willier