Mit Angebot und Forderung auf Du und Du
: "Leberknödel"

■ Einigung in der Metalltarifrunde noch in weiter Ferne

Vor drei Jahren mußte die Industriegewerkschaft Metall noch sieben Wochen lang streiken, um schließlich die zum Tabu erhobene 40–Stunden–Woche zu durchbrechen. Heraus kam schließlich der „Leber–Knödel“, der durch den Ex–Minister Georg Leber eingefädelte Kompromiß, der den Arbeitgebern eine Arbeitszeitverkürzung von 1,5 Stunden abrang und der IGM das Zugeständnis einer begrenzten Flexibilisierung. Arbeitszeitverkürzung gegen zusätzliche Flexibilisierung - diese Positionen stehen sich auch diesmal gegenüber, allerdings nicht so starr wie 1984. Die IGM fordert wieder die 35–Stunden– Woche bei vollem Lohnausgleich und eine zusätzliche Lohnerhöhung im Volumen von 5 Prozent. Die Arbeitgeber von Gesamtmetall fordern eine nahezu unbegrenzte Flexibilisierung, die ihnen eine optimale Anpassung des Personaleinsatzes an die Schwankungen der Produktion ermöglichen würde. Inzwischen hat die Gewerkschaft verlauten lassen, daß sie diese Art der Flexibilisierung um keinen Preis hinnehmen will, dafür aber bereit ist, auf einen Stufenplan einzugehen, wenn nur an dessen Ende die 35–Stunden–Woche steht. Die Arbeitgeber hingegen haben in ihrem letzten Angebot eine halbe Stunde Arbeitszeitverkürzung angeboten, bestehen dafür aber nach wie vor auf ihrem exzessiven Flexibilisierungskatalog. marke