Zeche dichtgemacht

■ Letzte Schicht auf „Minister Stein“ / In Dortmund geht ein Stück Geschichte zu Ende / Ältere Kumpels gehen in Rente

Bochum (taz) Heute fährt auf der Zeche „Minister Stein“ in Dortmund–Eving die letzte Schicht ein. Dann kommt der „Deckel auf den Pütt“. Das ist das Aus für den Steinkohlebergbau in Dortmund. Am 31. März wird die 70jährige Geschichte Dortmunds als Zechenstadt ein Ende haben. Um die Jahrhundertwende wurde in der „Stadt der Kohle“ das schwarze Gold noch aus 34 Schachtanlagen und vielen Kleinzechen zu Tage gefördert. Nach Essen, wo Weihnachten die Zeche „Zollverein“ geschlossen wurde, ist dies eine weitere Reviermetropole, in der der Steinkohlebergbau Vergangenheit ist. Ursprünglich sollte das Bergwerk bereits am 31. Mai letzten Jahres geschlossen werden, doch es gab noch eine Gnadenfrist von zehn Monaten. 3.000 Kumpels waren es noch, die zu Beginn 1986 auf dem zur Bergbau AG Westfalen gehörenden Pütt schufteten, die Tagesförderung betrug 7.500 Tonnen. Ende des Jahres war die Belegschaft bereits um die Hälfte reduziert. Heute fahren nur noch wenige Hundert ein. Bergleute der Jahrgänge bis 1935/36 können einem Sozialplan zufolge die Rente beantragen. Ihre jüngeren Kollegen werden auf anderen Schachtanlagen eingesetzt, die teilweise im südlichen Münsterland liegen. Stundenlange Anfahrtswege zu den neuen Arbeitsstätten und dadurch verursachte Einkommensverluste werden die Konsequenzen für die in Dortmund lebenden Bergleute sein. risch