England: Tödliche SDI–Forschung

■ In GB herrscht Rätselraten um eine angebliche Selbstmordserie unter Rüstungswissenschaftlern Bisher drei Wissenschaftler tot / Opposition im Unterhaus verlangt Aufklärung

Aus London Rolf Paasch

Ein weiterer für das britische Verteidigungsministerium (MoD) forschender Wissenschaftler ist am Montag unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Der 36jährige Computer– Experte David Sands fuhr seinen mit Benzinkanistern beladenen PKW gegen eine Hauswand und starb bei der Explosion des Wagens. Sein Freitod war der dritte Selbstmord eines für die britische Rüstungfirma Marconi arbeitenden Wissenschaftlers innerhalb von acht Monaten. Ein weiterer für das MoD an der Universität von Loughborough forschender Wissenschaftler ist seit Januar spurlos verschwunden. Sprecher der Oppositonsparteien forderten eine offizielle Erklärung des Innenministeriums oder die Veröffentlichung der polizeilichen Untersuchungen zu den Selbstmordfällen. Die Selbstmordserie hatte im August letzten Jahres begonnen, als der 24jährige Vimal Dajibkai in Bristol tot unter einer Hängebrücke aufgefunden wurde. Zwei Monate später fand die Polizei die Leiche seines Kollegen Ashed Sharif. Sharif hatte sich die Schlinge eines an einem Baum befestigten Seils um den Hals gelegt und war mit seinem PKW losgefahren. Beide Opfer arbeiteten im Auftrag des MoD für Marconi an der Unterwasserforschung für das hochentwickelte „super smart Stingray Torpedo“. Ihre Forschungen stehen im Zusammenhang mit den von Marconi durchgeführten Star–Wars–Aufträgen. Während sich das Innenministerium zu den Selbstmorden bisher noch nicht geäußert hat, sagte ein auf einen möglichen Zusammenhang zwischen den Selbstmorden angesprochener Journalist der Zeitschrift Computer News nur: „Alle zusammen kannten das gesamte Spektrum der in der Rüstung angewandter Software–Technologie.“