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Prozeß gegen ALKEM–Manager und Regierungs–Beamte eröffnet

Hanau (dpa) - Der Manager der Plutonium–Firma ALKEM, Prof. Wolfgang Stoll, sowie drei Beamte des hessischen Wirtschaftsministeriums, müssen sich vom 26. Mai an wegen verschiedener Verstöße gegen das Atomgesetz vor der Umweltkammer des Hanauer Landgerichtes verantworten. Wie der Präsident des Landgerichts, Otto Kästner, am Dienstag mitteilte, wird Stoll vorgeworfen, seit September 1982 in sechs Fällen unerlaubt eine kerntechnische Anlage im Sinne von Paragraph 327 Absatz 1 des Strafgesetzbuches wesentlich geändert zu haben. Drei Beamte aus dem Wirtschaftsministerium, Ministerialdirigent Hermann Frank, Leitender Ministerialrat Ulrich Thurmann sowie die Ministerialrätin Dr. Angelika Hecker sollen dazu Beihilfe geleistet haben. Bei den Beschuldigungen geht es um den Transport von Plutonium innerhalb des Betriebes. Lediglich aufgrund von Zustimmungserklärungen des Ministeriums, so lautet der Vorwurf, wurde die Höchstmenge pro Transport von 2,6 auf 3,5 Kilogramm Plutonium erhöht. Außerdem wirft die Anklage dem Unternehmen fehlende Genehmigungen für mehrere Umstellungen auf neue technische Verfahren vor. Das Verfahren gegen den inzwischen von der ALKEM für ein Jahr beurlaubten Geschäftsführer und CDU–Bundestagsabgeordneten Alexander Warrikoff wurde vorläufig abgetrennt, da der Manager noch unter dem Schutz der parlamentarischen Immunität steht.

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