: „Eine zeitgemäßere Präsentation“
Franz Alt bleibt nicht alleiniger Moderator, der Redaktionsleiter des Magazins soll nur noch einen zeitlich begrenzten Vertrag auf vier Jahre erhalten, neben Franz Alt und Hannelore Gadatsch soll eine weitere Planstelle für das Report–Team mit einem noch zu bestimmenden Mitarbeiter besetzt werden. Das sind die Kernpunkte der Neukonzeption für die Sendung Report, die die Betriebsleitung des Südwestfunks (SWF) gestern der Öffentlichkeit vorstellte und die sie als Vorschlag in die Sitzung des SWF–Rundfunkrats am kommenden Freitag einbringen wird. An weiteren Neuerungen nannte Fernsehdirektor Ertel gestern, daß der Redaktion ein Pool von Mitarbeitern zur Seite gestellt und das Themenangebot verbessert werden soll. Andere Redaktionen sollen beratend eingebunden werden und für besonders komplexe Themen soll die gesamte Sendezeit zur Verfügung stehen. All diese Reformen, so Ertel, dienten allein der Verbessereung der Programmform „Magazin“ und zielten auf mehr Transparenz. Notwendig seien sie geworden, „weil die Kritik, die den Magazinen entgegenschlägt, Formen angenommen hat, auf die wir uns einstellen müssen“. Für Bemühungen, ein zentrales ARD–Magazin einzurichten, um einen „besseren Unterbau“ für diese Programmform zu erreichen, habe man bislang keinen Konsens in der ARD erreichen können, daher habe sich der SWF nun zu diesem Alleingang entschieden. Dabei solle Report als kritisches Magazin erhalten bleiben, „niemand wünscht sich ein politisches Schönwettermagazin, moderiert von Elmar Gunsch“. Die Schärfe der Kritik, die gegenwärtig insbesondere an Report geübt werde, hänge zusammen mit dem „selbstgewiß–präzeptoralen Auftreten einiger Moderatoren“, ein deutlicher Seitenhieb auf Franz Alt, der „insbesondere Form und Gestus betreffe, in dem dessen Beiträge vorgetragen werden.“ Daß Redaktionsleiter Alt nicht an der Diskussion um die Neukonzeption beteiligt wurde, liegt nach Angaben des Fernseh–Chefredakteurs Reinhard Kleinmann daran, daß der sich dieser Debatte mit Verweis auf Äußerungen des Intendanten über seine ungeklärte Zukunft selbst entzogen habe. Wie der SWF künftig mit Alt verfahren werde, so Chefjustiziar Rüggeberg, hänge wesentlich von dessen Reaktion auf das neue Konzept ab. Ob Alt ein Zeitvertrag angeboten werden solle, sei denkbar, aber die Frage stelle sich jetzt noch nicht. Wenn Alt das neue Konzept ablehne, die zuständigen Gremien aber dessen Notwendigkeit bestätigen, „wird es kein Bleiben für Franz Alt geben“. „Wir würden uns dann in einer ungewollten Situation befinden“, erklärte Chefredakteur Kleinmann dazu. Alt, der gestern nachmittag nur durch einen Rundfunkmitschnitt über das neue Report–Konzept informiert wurde, sprach gegenüber der taz von „zum großen Teil uralten Hüten“. Er betonte, daß er weiterhin bei Report bleiben wolle. Es bliebe das Mißtrauen namentlich gegen Chefredakteur Kleinmann sowie grundsätzliche Fragen an den Intendanten Hilf. Rolf Gramm
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