AKW am Arsch

■ Im Zweifel muß der Reaktor abgeschaltet werden

Wenn beim Bücken schon die Hose knirscht, dann ist klar: Sie tuts nicht mehr lange. Noch ein, zwei Kniebeugen und über dem Hintern läuft ein langer Riß. Das wissen wir, weil wirs erst hören und dann auch sehen. Wenn das AKW in Stade einen versprödeten Druckbehälter hat, dann spüren wir davon gar nichts, und auch der TÜV kann nicht einmal auf seinen teuren Meßgeräten etwas sehen. Trotzdem muß die Frage beantwortet werden, ob der entscheidende Teil des „Schrottreaktors“ noch sicher oder schon fast bröselig ist. Zu diesem Zweck hängt der TÜV Proben in den Kessel und rechnet deren Versprödung um. Doch die verwendete Formel ist falsch. So jedenfalls haben es Stuttgarter Wissenschaftler jetzt ermittelt. Doch noch schreien sie nicht: „Stopp, Gefahr, Abschalten“. Nein, sie liefern das Ergebnis ihren Auftraggebern ab und halten sich ansonsten fein bedeckt. Wenn die Arschbacke aus der Hose lugt, dann ist das schlimmstenfalls peinlich. Doch wer bei einem AKW die Blöße verdecken will, ist vielleicht dezent, möglicherweise aber auch bald am Arsch. Dirk Asendorpf