„Die Streikuhr tickt“

■ Steinkühler fordert IG Metall–Mitglieder auf, sich auf Arbeitskampf vorzubereiten In Düsseldorf und Frankfurt gingen die Metall–Tarifverhandlungen weiter

Neckarsulm/Düsseldorf (dpa/ taz) - „Die Uhr tickt“, meinte der IGM–Vorsitzende Franz Steinkühler gestern vor Audi–Arbeitern in Neckarsulm. „Bis zu einem möglichen Streik sind nur noch drei Wochen Zeit.“ Er forderte die Mitglieder der IGM auf, sich auf einen Streik im Mai einzustellen. Die IG Metall könne sich nicht darauf verlassen, daß das am Donnerstag vereinbarte Spitzengespräch zwischen den Tarifparteien, oder das für den Bezirk Nordwürttemberg/ Nordbaden beschlossene Schlichtungsverfahren den Tarifkonflikt um die 35–Stunden–Woche beenden werde. Ein Streik sei wegen des geänderten § 116 Arbeitsförderungsgesetz nicht mit früheren Streiks vergleichbar. Hunderttausende müßten diesmal damit rechnen, ganz ohne Einkommen dazustehen. Er forderte dazu auf, jetzt „ein breites Netz der Solidarität zu flechten“. In Düsseldorf und Frankfurt wurden gestern die regionalen Verhandlungen im Metall–Tarifkonflikt fortgesetzt. Mehrere Hundert Metaller empfingen in Düsseldorf die Verhandlungsdelegation, um ihre Unterstützung für die 35–Stunden–Woche zu demonstrieren. Um 17 Uhr hatten sich dann Lehrlinge aus ganz Nordrhein–Westfalen angesagt, die die Einbeziehung der Auszubildenden in die Arbeitszeitverkürzung forderten. marke Siehe Tagesthema auf Seite 3