Rotation für ARD–Magazin Report

■ Rundfunktrat des Südwestfunks beschließt neues Konzept / Moderatoren sollen künftig auf vier Jahre befristete „Funktionsverträge“ erhalten / Franz Alt: „Eine halbe Moderation wird es nicht geben“

Von Dietrich Willier

Stuttgart (taz) - Die konzeptionelle Veränderung des politischen Magazins des Südwestfunks, Report, ist beschlossene Sache. Das teilte ein Sprecher des Südwestfunks nach der gestrigen Sitzung des SWF–Rundfunkrats in Baden– Baden mit. Das neue Konzept für Magazinsendungen des Südwestfunks sieht vor allem auch einschneidende redaktionelle Veränderungen vor. So sollen in Zukunft nicht mehr nur ein, sondern zwei oder mehrere Moderatoren beteiligt werden. Insgesamt sollen der Report–Redaktion in Zukunft drei feste Redakteure angehören, weitere politische– und Sachredakteure aus dem Pool des Südwestfunks hinzugezogen werden. Die jeweiligen Moderatoren sollen nur noch einen auf jeweils vier Jahre befristeten „Funktionsvertrag“ erhalten. Report, so der Sprecher des SWF, solle aber auch in Zukunft eine kritische Sendung bleiben, allerdings mit mehr Transparenz als bisher. Weitere Elemente des Report–Magazins sollen Pro und Contra, Diskussionen und Streitgespräche sein. Willibald Hilf, Intendant des Südwestfunks und derzeitiger ARD–Vorsitzender hatte vor dem ARD–Rundfunkrat die „Illoyalität einiger Mitarbeiter“ im Vorfeld des Beschlusses beklagt. Sie, so Hilf, hätten den Sender damit in öffentlichen Mißkredit gebracht. Sollte das neue Konzept von Franz Alt aber nicht mitgetragen werden, so habe das personelle Konsequenzen zur Folge. Alt, der Report seit 15 Jahren moderierte, meinte in einer ersten Stellungnahme, die Report–Redaktion habe sich einem Dialog auch bisher nicht entzogen. Voraussetzung für deren Fortsetzung sei aber, daß Gespräche und nicht Scheingespräche geführt würden. Alt ist nach wie vor nicht bereit, auf die Aufforderung des ARD– Rundfunkrats nach einer Teilung der Moderation einzugehen. Alt zur taz: „Eine halbe Moderation wird es mit mir nicht geben“.