Irlands Beamte und Zöllner trotzen der neuen Regierung

Bereits eine Woche nach Vorlage des irischen Haushaltsplans sind die Sparmaßnahmen der Haughey–Regierung in Gefahr. Der Haushaltsplan sieht unter anderem vor, daß Krankenhauspatienten 25 Mark pro Tag selbst zahlen müssen. Die Regierung erhoffte sich Jahreseinnahmen von 45 Millionen Mark. Die Beamtengewerkschaft LPGSU erklärte, daß sie ihre Mitglieder angewiesen habe, „die Kooperation mit der Regierung in diesem Fall zu verweigern“. Gesundheitsminister OHanloo meinte zu dem Boykott, daß dies zu einem Verlust von Hunderten von Arbeitsplätzen führen werde. Ein Gesundheitsbeamter meinte, daß wegen Etatkürzungen schon jetzt viele Patienten aus Personalmangel nachts sich selbst überlassen seien. Gleichzeitig ist ein Gesetz eingeführt worden, wonach Auslandsreisende nur bei einer Ausreisedauer von 48 Stunden zollfrei Waren einführen dürfen. Diese Maßnahme ist gegen den regen Einkaufsverkehr nach Nordirland und Liverpool gerichtet. Die Zollbeamten wollen wegen Stellenkürzungen Frachtschiffe und Flugzeuge, die nachts und am Wochenende ankommen, ab 21. April nicht mehr kontrollieren. Damit wird der Plan der Regierung, durch die 48–Stunden– Regelung mehr Steuern einzunehmen, zur Farce.