Das Natrium–Leck im Schnellen Brüter Malville wurde entdeckt

■ Zur Reparatur müssen die 700 Tonnen Natrium aus dem Tank entfernt werden / Reparaturdauer voraussichtlich ein Jahr / Brüter bleibt in Betrieb / Reparaturkosten „maximal“ 130 Mio. Mark

Aus Paris Georg Blume

Das Natriumleck im Zwischentank des französischen Schnellen Brüters „Superphenix“ in Malville bei Lyon ist nach Angaben der Kraftwerksleitung am Mittwoch entdeckt worden. Den Austritt von Natriumkühlmittel in die äußere Verschalung des Zwischentanks hatte man bereits Ende März festgestellt, ohne bisher das Leck lokalisieren zu können. Das Leck wurde nun mit einer Minikamera im unteren Teil des Zwischentanks geortet, und nicht, wie bisher von der Kraftwerksleitung gehofft, an einer Zuführung oder an einem Abfluß des Tanks. Damit ist nicht länger zu verheimlichen, daß die Ursache des Lecks in einem Bau– oder Konzeptionsfehler liegen muß. Die naheliegenste Vermutung besteht numehr darin, daß Natriumablagerungen auf dem Boden des Tanks die Schweißnähte durchlässig machten. Dieses Phänomen wurde bereits 1985 in Kalkar beobachtet. Andernfalls muß es sich um eine mangelhaft ausgeführte Schweißnaht handeln, die den Sicherheitskontollen während des Baus entgangen ist. Der fragliche Zwischentank dient als eine Art „Zwischenlager“ für Brennelemente bei deren Ein– oder Ausführung in bzw. aus dem Reaktor. Die Reparaturarbeiten an dem Leck, so gab Superphenix–Chef Gilbert Labat bekannt, werden erst in drei Monaten beginnen können; solange brauche man, um die 700 Tonnen Natrium aus dem Tank zu entleeren. Ein Ende der Reparaturarbeiten sei nicht vor einem Jahr zu erwarten, meinte Labat. Gleichzeitig benannte er die Höhe der ausstehenden Kosten für die Reparatur auf „maximal“ 130 Millionen DM. In der Öffentlichkeit haben sich inzwischen die Proteste gegen ein Fortbetrieb von Superphenix verst jetzt eingesetzten Brennelemente verbraucht sind, was regulär im Sommer der Fall sein wird.