Widerstand gegen Uni–Sparpläne

Oldenburg (taz) - Ein ordnungsgemäßer Lehrbetrieb wird schon im kommenden Wintersemester nicht mehr möglich sein, wenn die Hannoveraner Landesregierung an ihren Sparquoten festhält. Dies erklärte am Freitag der Oldenburger Universitäts–Präsident Prof. Daxner. Schon in den vergangenen Jahren waren häufig Stellen nicht neu besetzt worden, nun sollen bis 1988 allein an der Oldenburger Uni 50 Stellen wegfallen. Der „Stellenstopp“ trifft dabei Fächer mit freiwerdenden Stellen. In Oldenburg sind kleinere Studiengänge direkt bedroht. Da das Sparinstrument an den befristeten Stellen zur Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses ansetze, nehme er den Universitäten das innovative Potential, kritisiert Daxner. Die Maßnahmen forderten den gemeinsamen Widerstand von Wissenschaftlern, Studierenden und anderen Universitäts–Mitarbeitern heraus. Zudem müßten die Sparbeschlüsse auf eine Revision der Hochschulplanes der Landesregierung hinauslaufen. Die Unis hätten bereits in diesem Jahr eine Sparquote von zehn Prozent erbracht. Weitere Einsparungen könnten nicht hingenommen werden. Angesichts dieser Situation hat der Uni–Präsident Verständnis für Protestaktionen, an denen sicherlich nicht nur Studenten teilnehmen würden. Die Studentenschaften haben zu einer landesweiten Demonstration am kommenden Dienstag aufgerufen. Neben dem Einstellungsstopp und der zwölfprozentigen Kürzung der Sachmittel an Hochschulen geht es dabei auch um die Studiengebühren, die für „Seniorenstudenten“ und alle diejenigen erhoben werden sollen, die die Bafög–Höchstförderungsdauer um drei Semester überschreiten. K.