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Kurde trotz Asyl inhaftiert

Hamburg (taz) - Auf seiner Heimreise von einer Veranstaltung in Hannover zurück nach Schweden, wo ihm Asyl gewährt wurde, ist der Kurde Abdul Vahap Komaraslan vorgestern in Puttgarden festgenommen worden. Mittlerweile sitzt er in Untersuchungshaft in Lauehof. Aufgrund einer dubiosen Anklage hatte ein türkisches Kriegsgericht seine Auslieferung beantragt. Er soll im November 1979 in der Türkei eine Person erschossen und eine weitere verletzt haben. Hintergrund ist wohl, daß der ehemalige Postbeamte im Vorstand des progressiv–demokratischen Kulturvereins (KKDK) tätig war, der von der türkischen Militärregierung verboten wurde. Gegen ihn und weitere Vorstandsmitglieder hat die türkische Staatsanwaltschaft insgesamt 869 Jahre Haft beantragt. Abdul Komaraslan war auch in Schweden weiterhin politisch aktiv. Er war Vorsitzender einer Föderation, in der alle kurdischen Vereine außer der PKK zusammengeschlossen sind, und zeichnete für zwei kurdische Zeitungen verantwortlich. Wegen des Haftbefehls aus Ankara war er schon einmal Ende 1981 von der schwedischen Polizei festgenommen worden, auf Intervention des Justizministers aber wieder freigelassen worden. Ein ähnlicher Fall hatte sich schon einmal im Juni 1986 ereignet: Damals war der ebenfalls in Schweden anerkannte Flüchtling Süleyman Yagiz beim Überschreiten der deutsch–dänischen Grenze verhaftet, aber aufgrund der massiven öffentlichen Proteste nach vier Wochen wieder freigelassen worden. usche

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