: Uran–Ei im CDU–Nest
■ Der „Störfall“ der RBU
Die Hanauer Brennelementefabrik RBU hat dem frischgebackenen hessischen Umweltminister Weimar (CDU) ein sauberes Uran–Ei ins Nest gelegt. Kaum daß der jung–dynamische Entertainer Weimar am Montag im Sessel von Joschka Fischer Platz genommen hatte, platzte die RBU mit 100 Gramm Uranhexafluorid mitten in die „liberale Erneuerung“ des Hessenlandes hinein. Der Christdemokrat scheint nahtlos an die Verharmlosungsstrategien seiner sozialdemokratischen Vorgänger anknüpfen zu wollen: „Nach derzeitigem Erkenntnisstand hat keine Beeinträchtigung der Umwelt stattgefunden.“ Wenn die Sicherheit bei atomaren Anlagen vor allen anderen Erwägungen tatsächlich Vorrang haben soll, dann kann es in Sachen Hanau nur eine Konsequenz geben: die sofortige Stillegung von RBU, NUKEM, ALKEM und HOBEG. Die Betreiber dieser Hanauer Atom– und Plutoniumfabriken haben seit Jahrzehnten Störfälle in Serie „produziert“. Nach diesem sicher nicht letzten Unfall muß sich die hessische Landesregierung als Aufsichts– und Genehmigungsbehörde fragen lassen, ob sie dem Gebot der hessischen Verfassung, die der Administration ein Handeln zum Wo Hanau schwebt latent über den Köpfen der Bevölkerung. Wenn in einer Fabrik, die von ihrem „Outfit“ her auch Fahrradschläuche herstellen könnte, mit mehreren Tonnen hochradioaktivem Plutonium umgegangen wird (ALKEM); wenn - wie bei der RBU 1986 - neun Monate lang ein Riß in einer Kühlwasserleitung unentdeckt bleibt - dann sind diese Nuklearschmieden sicher ebenso lebensgefährlich wie die hier stationierten Atomraketen: Null–Lösung für Hanau. Klaus–Peter Klingelschmitt
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