: Widerstand wird weichgekocht
■ Der gewollte Niedergang der Maxhütte
Maxhütte ja - WAA nein!“ - mit dieser Parole zogen einst die Stahlwerker der Oberpfalz gegen die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf. Die Entscheidung der bayrischen Landesregierung, sich mit ordnungspolitischer Begründung nicht an irgendwelchen Stützungsmaßnahmen für das von Klöckner aufs Abstellgleis verschobene Stahlwerk zu beteiligen, zielt auf das Umgekehrte: „WAA ja - Maxhütte nein!“. Die Begründung ist altbekannt: Es widerspreche der Marktwirtschaft, nicht konkurrenzfähige Industrie zu unterstützen. Es ist schon erstaunlich, wie ungehemmt in dem einen Fall (Maxhütte) das reine ökonomische Prinzip hochgehalten, im andern Fall (WAA) durchbrochen wird: Mit den Subventionen für die WAA könnte man die Maxhütte allemal retten. Aber das ist politisch nicht gewollt. So läuft die Stahlpolitik von Bund und Land in diesem Fall letztlich darauf hinaus, den Widerstand einer Re kann. Martin Kempe
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen