Im Herbst vor den WAA–Bauzaun

■ Vorbereitungstreffen beschließt Herbstaktionen in der Oberpfalz / Als Abschluß ist eine Demo am Baugelände geplant / Die regionalen Aktionstage und die zentrale Großdemonstration sollen „integriertes Konzept“ werden

Aus Schwandorf Wolfgang Gast

Die Herbstaktionen der Anti– AKW–Bewegung finden in Schwandorf statt. Das beschlossen die Delegierten der verschiedenen Anti–AKW–Gruppen mit großer Mehrheit am Samstag auf einem bundesweiten Vorbereitungstreffen in Schwandorf. Sie bekräftigten damit den in Bielefeld auf der Atommüll–Konferenz im Februar beschlossenen Aktionsrahmen samt der bundesweiten Demonstration am Baugelände an der Wiederaufbereitungsanlage (WAA) als Abschluß. Wegen der Herbstferien in mehreren Bundesländern wurde als Termin der 7. bis 10. Oktober vorgeschlagen. Wesentlicher Bestandteil der Herbstaktionen in der Oberpfalz sind massenhafte Behinderungs– und andere phantasievolle Aktionen. Zum Abschluß ist am 10. Oktober eine Kundgebung in Wackersdorf geplant mit der anschließenden Demonstration zum Baugelände der WAA. Ein mögliches Verbot der Demonstration soll dabei nicht eingehalten werden. Aktionstage und Großdemonstration sollen als „integriertes Konzept“ von einem Trägerkreis gestützt werden und als gleichberechtigte Aktionsformen nebeneinander stehen. Die Delegierten hoffen, daß Städtepartnerschaften zwischen den auswärtigen Initiativen und den Gruppen vor Ort die Aktionstage inhaltlich vorbereiten. Die dabei entwickelten Aktionsformen sollen sich ausdrücklich nicht gegen die Bevölkerung richten und „müssen grundsätzlich vermittelbar“ bleiben. Der Vorschlag, für die Abschlußdemonstration getrennt aufzurufen, um den möglichen Unterstützerkreis zu verbreitern, wurde mit großer Mehrheit verworfen. Mit dem Beschluß vom Wochenende ist der sogenannte „Amberg–Vorschlag“ von autonomen Gruppen aus München, Nürnberg und der Oberpfalz endgültig vom Tisch. Auf der letzten Landeskonferenz der bayerischen Anti– AKW–Initiativen hatten sie erklärt, der Großdemonstration und den Aktionstagen lägen zwei grundverschiedene Konzeptionen zugrunde. Eine bundesweite Demonstration drücke den politischen Stand der Anti–AKW–Bewegung aus, die Aktionstage seien dagegen ein „Infrastrukturkonzept“, das den Widerstand gegen die WAA vor Ort weiterentwickle. Deshalb hatten sie eine regionale Demonstration in Amberg vorgeschlagen. Das Treffen zur Gründung eines bundesweiten Trägerkreises soll am 6. Juni in Frankfurt stattfinden. Da der genaue Tagungsort noch nicht feststand, empfiehlt es sich, im Schwandorfer Anti–WAA–Büro nachzufragen (09431/1029).