Glückwünsche für Rassisten

Berlin (taz) - Straußens „wärmste Glückwünsche“ für Rassistenchef Bothas „großen Wahlsieg“ läßt Bayerns Preußen um ihr Wohlergehen bangen. Plant Landesfürst Strauß in Anlehnung an das erfolgreiche Vorbild seines Kollegen vom „Kap der schlechten Hoffnung“ ein Homeland für die bayrischen Neger aus dem kühlen Norden, um sich elegant der erdrückenden Macht nordischer Intelligenz zu entledigen? Vielleicht hift den bedrängten Preußen, daß der ökumenische Kirchenrat auf seiner Sondersitzung über Südafrika am Freitag in Lusaka ausdrücklich den bewaffneten Kampf gegen die Politik der Rassentrennung unterstützte. Ein mutiger Schritt, der den Kirchenleuten die scheinheilige Kritik einiger Repräsentanten der Frieden säuselnden bundesdeutschen Pfaffengemeinde einbringen wird. Riskant sind solche „ketzerische“ Thesen, besteht doch die Gefahr, daß die deutschen und US–amerikanischen Mitgliedskirchen des Weltkirchenrates androhen, ihre sehr erheblichen Beiträgen zu kürzen. mf