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Hamburg will „Neue Heimat“ kaufen

Hamburg (taz) - Der Hamburger Senat beschloß gestern, alle 41.000 Hamburger Wohnungen sowie 1,3 Millionen Quadratmeter unbebauter Grundstücke des überschuldeten Gewerkschaftskonzerns „Neue Heimat“ zu übernehmen. Der nur noch geschäftsführende Senat hatte ursprünglich einen bereits unterschriebenen Vertrag präsentieren wollen. Obwohl sich die drei Verhandlungsparteien Senat, Neue Heimat und Gläubigerbanken letzte Woche bereits auf ein Konzept geeinigt hatten, zögerten die Banken mit einer endgültigen Zusage. Sie wird morgen erwartet. So griff die wahlkämpfende SPD zu einer neuen Taktik: Man habe mit der Zusage, sofort nach der Bürgerschafts–Wahl am kommenden Sonntag einen Vertrag zu unterschreiben, noch vorher „Klarheit“ schaffen wollen. Die SPD hatte bei den vorangegangenen Wahlen gerade in den Großsiedlungen der Neuen Heimat unter Wahlenthaltung gelitten. Für den Kauf muß die Stadt rund 300 Millionen Mark Kapital aufbringen, den Schuldenberg der Wohnungen von 1,9 Milliarden übernehmen und mit jährlichen Defiziten von 30 Millionen DM rechnen. Die Gewerkschaften gingen in den Verhandlungen um fast 800 Millionen DM hinter ihre Ausgangsforderung zurück. Lachen können die Banken: Ihr neuer Schuldner hieße Hamburg und soll allenfalls mit einer Umschuldung überteuerter Kredite auf das derzeit übliche Zinsniveau um jährlich fünf Millionen DM entlastet werden. Florian Marten

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