Shultz hält sich aus Israel raus

■ Außenminister Peres beendete USA–Besuch / Shultz will sich in der Frage einer internationalen Nahost–Konferenz nicht festlegen, um Einmischung in den Koalitionsstreit in Israel zu vermeiden

Washington/Jerusalem (afp/ dpa) - Auch nach seiner Reise in die USA ist der israelische Außenminister Peres einer internationalen Nahost–Friedenskonferenz nicht näher gekommen. Nach einem Gespräch mit Peres erklärte sein amerikanischer Amtskollege Shultz am Sonntag, daß die USA, sollte es zu keiner Einigung kommen, einen alternativen Weg zum Frieden in Nahost suchen würden. Er versicherte, „daß die Vereinigten Staaten ohne die Zustimmung Israels nichts unternehmen werden“. Wer diese Zustimmung geben soll, ist fraglich, denn in der Frage der Nahost–Konferenz ist die israelische Koalitionsregierung tief gespalten. Shultz fügte hinzu, man wolle jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten Israels vermeiden. Shultz hatte am Sonntag seine Beratungen mit Peres über eine internationale Nahost–Konferenz forgesetzt. Wie aus Kreisen der israelischen Delegation bekannt wurde, lehnt Shultz zum jetzigen Zeitpunkt eine zu diesem Zweck von Peres vorgeschlagene Nahost–Reise ab. Der US–Außenminister habe erklärt, dies komme erst in Frage, wenn die Differenzen in der israelischen Regierung über die von Ministerpräsident Shamir abgelehnten Vorschläge beigelegt seien. Vor Vertretern einer jüdischen Organisation in Washington appellierte Shultz aber auch an die israelische Regierung, der Konferenz eine Chance zu geben. Peres kehrte am Montag nach Israel zurück. Der Streit im israelischen Kabinett hat unterdessen weitere Kreise gezogen. Am Wochenende verließ der Postminister Rubinstein die Regierungskoalition. Rubinstein, von der liberalen Shinui–Partei, begründete seinen Rücktritt damit, daß „die Regierung der Nationalen Einheit ihre Existenzberechtigung verloren hat“. Der Minister bezog sich auf die Weigerung des Likud–Blocks unter Shamir, die Zweckmäßigkeit einer internationalen Konferenz zu prüfen.