Parteienprotest gegen Entführung

Berlin (taz) - Am vergangenen Dienstag kamen die baskischen Wähler nicht auf ihre Kosten: An diesem Tag unterbrachen sämtliche Parteien den ansonsten auf vollen Touren laufenden Wahlkampf für die Kommunal– und Europaparlamentswahlen am 10. Juni. Die Unterbrechnung war ein publicity–trächtiger Protest gegen die Entführung des Unternehmers Andres Gutierrez Blanco, der sich seit zwei Wochen in den Händen der Eta–militar befindet. Kalt erwischt hat der Protesttag die Eta– nahe Parteienkoalition Herri Batasuna, die sich unversehens isoliert sah und schließlich ihrerseits alle Wahlveranstaltungen für diesen Tag absagte - aber nicht aus Protest gegen die Entführung, sondern gegen die Folter an inhaftierten Etarras. Die Wahlen gelten in Spanien als Test für die sozialistische Regierung unter Ministerpräsident Felipe Gonzalez, der seit den andauernden Streikwellen enorm an Beliebtheit verloren hat. -ant–