Rotbrigadisten melden Verhaftungen selbst

■ Durchkreuzt wird damit die Taktik italienischer Ermittler / „Maulwurf“ im Innenministerium verhaftet

Mit einer neuen Strategie hat die zu den „Roten Brigaden“ gerechnete „Unione comunisti combattenti“ offenbar die Strategie italienischer Ermittler durchkreuzt, Festnahmen immer so lange geheimzuhalten, bis das gesamte „Netz“ um die Inhaftierten entdeckt ist: Anrufer „meldeten“ die Umstände und Namen Festgenommener bei einer Nachrichtenagentur und mehreren Zeitungen, verbunden mit Drohungen, falls die Nachricht nicht publiziert wird oder den Genossen im Knast Böses passieren sollte. Bei der letzten Verhaftungsaktion in Rom wurde offenbar auch ein Angestellter des Innenministeriums inhaftiert: Seit Wochen bereits waren Gerüchte im Umlauf, es müsse einen „Maulwurf“ darin geben, weil sich einige Brigadistenkommandos offenbar frühzeitig auf Polizeiaktionen einzustellen vermocht hatten. Bei der Aktion in Rom waren mindestens fünf Personen, denen Beteiligung bei der Ermordung des ranghöchsten SDI–Spezialisten des Heeres vor zwei Monaten vorgeworfen wird, gefaßt worden. In diesem Fall hat eine Frau bei verschiedenen Zeitungen angerufen, die Verhaftung gemeldet und Vergeltungsmaßnahmen angedroht, sollten die Zeitungen nicht reagieren. Werner Raith FORTSETZUNG VON SEITE 1