Bei Festnahme von Polizisten erwürgt

■ 37jähriger Maschinenschlosser aus Tuttlingen bei Polizeieinsatz wegen zu lauter Musik zu Tode gekommen

Stuttgart (taz/dpa) - Ein 37jähriger Maschinenschlosser, Vater von vier Kindern, ist am vergangenen Samstag morgen im badischen Tuttlingen bei seiner Festnahme durch Polizeibeamte erwürgt woAkt. Nachbarn hatten sich mehrmals über laute Radiomusik aus der Wohnung der Familie gestört gefühlt und die Polizei angerufen. Vor Eintreffen der Beamten hatten die Nachbarn versucht, die Musik durch Herausdrehen der Sicherungen abzustellen. Von fünf Polizeibeamten war der Mann dann überwältigt und an Händen und Füßen gefesselt worden. Beim Versuch der Polizisten, den Gefesselten durchs Treppenhaus auf die Straße und in einen Streifenwagen zu zerren, ist der Maschinenschlosser erwürgt worden. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen, die Obduktion ergab, daß der Tod durch einen gewaltsamen Druck auf den Hals eingetreten war. Die Landespolizeidirektion Freiburg hat inzwischen eine Kommission zur Untersuchung des Vorfalls eingesetzt. Bereits vor vier Jahren war es im nahegelegenen Villingen– Schwenningen zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Dort hatte ein Polizeibeamter einen türkischen Arbeiter im Beisein von dessen Frau und trotz deren Hilferufe so lange im Würgegriff gehalten, bis er erstickt war. didi