Freiburger Polizei kassiert Presse–Fotos der Pfingstnacht

Freiburg (taz) - Bildmaterial von den Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Hausbesetzern in der Nacht auf Pfigstsonntag haben Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag nachmittag bei einer Pressefotografin in Freiburg eingesackt. Sie war in jener Nacht für die Badische Zeitung und andere regionale Blätter unterwegs. Die Fotos, so begründete die Staatsanwaltschaft den schwerwiegenden Eingriff in die Pressefreiheit, würden zur Beweissicherung benötigt. Genau dieser Argumentation widersprach der baden–württembergische Landesvorsitzende des Deutschen Journalisten–Verbandes, Karl Geibel: Journalisten seien keine Hilfstruppen der Staatsanwaltschaft; die Polizei habe sich ihre Beweismittel selbst zu beschaffen. Der DJV protestiere scharf „gegen das Verhör der Journalistin und die Beschlagnahme ihres Bildmaterials“. Wenn dieses „Freiburger Modell“ Schule mache, seien der öffentliche Auftrag der Journalisten ebenso wie deren persönliche Sicherheit bei solchen Einsätzen gefährdet. Eine Befürchtung, die in der Tat nicht aus der Luft gegriffen zu sein scheint: Auch nach der Räumung eines besetzten Hauses am Freitagmorgen hatten Journalisten über Behinderungen durch die Polizei geklagt. thass