Ein Viertel Volk doch noch ohne Bogen

■ Bundesstatistiker: erst 75 Prozent der Volkszählungs–Bögen verteilt / Rückläufe „erschreckend schlecht“ / Probleme mit der Menge von „Schrottbögen“

Von K.–P. Klingelschmitt

Frankfurt (taz) - „In Sachen Volkszählung wird gelogen, daß sich die Balken biegen“, dieses Urteil hat ein leitender Mitarbeiter des Bundesamtes für Statistik, der ungenannt bleiben wollte, im Gespräch mit der taz vertreten. Jüngstes Beispiel dafür, daß es die Verfechter der Volkszählung mit der Wahrheit nicht allzu genau nehmen, sei die offizielle Mitteilung von Bundesinnenminister Zimmermann (CSU), daß zum Stichtag am 25.Mai bereits 90 Prozent der Volkszählungs–Bögen verteilt worden seien. Im Bundesamt für Statistik ist dagegen festgestellt worden, daß bis zum vergangenen Freitag erst rund 75 Prozent der Bögen in den Haushalten der Republik angekommen sind. Darüber hinaus, so der taz–Informant weiter, ist der Rücklauf der bereits ausgegebenen Erhebungsbögen „erschreckend schlecht“. Denn während die Initiatoren der Volkszählung anfangs damit gerechnet hatten, daß rund 80 Prozent der Bürger/innen ihre Erhebungsbögen zusammen mit den Zählerinnen und Zählern in der Wohnstube ausfüllen würden, ist der Prozentsatz dieser direkt Auskunftswilligen auf weniger als 50 Prozent abgerutscht. Fortsetzung auf Seite 2 Siehe auch Bericht und Kommentar auf Seite 4