Vorwürfe gegen Polizei vom SFB

Berlin (taz) - In bisher fünf Fällen ermittelt gegenwärtig die Westberliner Polizei, ob Polizeibeamte während des Reagan–Besuches im Juni zu ruppig mit Journalisten umgesprungen sind. Es war zu Körperverletzungen und Sachbeschädigungen gekommen (die taz berichtete). In einem Gespräch mit dem Intendanten des Senders Freies Berlin, Günter Herrmann, erklärte Polizeipräsident Schertz gestern, daß zur Aufklärung aller Fälle Ermittlungsverfahren eingeleitet worden seien. In einer gemeinsamen Presseerklärung betonte Schertz, „daß in Zukunft alles getan wird, um Journalisten unter Beachtung der polizeilichen Einsatznotwendigkeiten bei ihrer Arbeit zu unterstützen“. Beide Seiten kamen darin überein, „im Interesse der Öffentlichkeit den Informationsfluß zwischen Polizei und Sender zu verbessern“. Hierbei spielte insbesondere eine Rolle, daß der SFB–Verkehrsfunk seinerzeit über die Abriegelung Berlin– Kreuzbergs falsch informiert worden war. Es hatte damals geheißen, aus technischen Gründen sei die U–Bahn nach Kreuzberg nicht befahrbar. Herrmann hatte daraufhin den Vorwurf erhoben, daß es ein in der Geschichte der ARD einmaliger Vorgang sei, eine ARD–Anstalt aus polizeitaktischen Gründen zu irreführenden Informationen zu veranlassen. Von einer Entschuldigung des Polizeipräsidenten in diesem Zusammenhang wurde gestern nichts bekannt. bmm B A R O E T E R 1.7.87: 811.000 FORTSETZUNG VON SEITE 1