Blutige Unruhen auf Haiti forderten bisher zehn Tote

Port–au–Prince (dpa) - Auf der von blutigen Unruhen erschütterten Karibik–Insel Haiti dauerte am Donnerstag der gegen die Regierung gerichtete Generalstreik an. Nach zwei Tagen heftiger Zusammenstöße, bei denen zehn Menschen getötet und 60 weitere verletzt worden sind, wirkte die Hauptstadt Port–au–Prince wie ausgestorben, während das Militär an vielen Stellen auch im Umland Straßensperren errichtete. Auch ein Treffen zwischen dem regierenden Nationalrat (CNG) von General Henry Namphy und einem - mit Regierungsanhängern besetzten - Ausschuß zur Überwachung von Wahlen (CEP) führte nicht zu einem Ende des seit Wochenbeginn anhaltenden Streiks im Lande. Zahlreiche Oppositionspolitiker schlossen sich der Forderung des katholischen Bischofs Willy Romelus nach dem Rücktritt der Regierung an. Die jüngsten Unruhen in Haiti waren durch einen Erlaß von General Namphy ausgelöst worden, der die Organistion der kommenden Parlamentswahlen nicht einem unabhängigen Wahlausschuß übertragen sondern der Regierung anvertrauen will.