CDU: Kein Atommüll in China

Bonn (ap/taz) - Auf überraschende Kritik der CDU ist die Ankündigung der Kraftwerk–Union (KWU) gestoßen, daß China deutschen Atommüll abnehmen und in der Wüste Gobi endlagern wolle. Deutsche Atommüll–Exporte nach China wird es nach den Worten des CDU–Bundestagsabgeordneten Reinhard Göhner jedoch niemals geben. Göhner, Vorsitzender des Umweltausschusses im Bundestag, hält es für „völlig ausgeschlossen“, daß eine CDU/CSU–geführte Bundesregierung derartige Überlegungen anstelle, geschweige denn dem Export deutschen Atommülls zur Endlagerung nach China zustimme. Die SPD forderte die Bundesregierung unterdessen ultimativ auf, zum Atommüll–Export Stellung zu nehmen. Diese neue Art von Kolonialismus, die darin bestehe, Länder der Dritten Welt die ungelösten Probleme der Industriestaaten aufzuhalsen, sei abzulehnen. Der Stand des deutsch–chinesischen Atomgeschäftes ist nach Ende des Kohl–Besuchs in China weiter unklar. Wie stark die Kraftwerk–Union am Bau des Atomkraftwerks südlich von Schanghai beteiligt wird, soll erst in den nächsten Monaten ausgehandelt werden. Die Chinesen wollen kein schlüsselfertiges AKW importieren, sondern Hilfestellung für den weitgehenden Selbstbau der Anlage haben. Sicher ist bisher nur, daß China im Rahmen der Nuklear–Kooperation mit der BRD Uran für die deutschen Atommeiler liefern wird. -man