: Stationen des Niedergangs
■ Zum Überbrückungskonzept der IG Bergbau und Energie
Die Industriegewerkschaft Bergbau und Energie ist offenbar von allen guten Geistern verlassen. Denn wo nicht nur die geltende Beschlußlage des DGB, sondern ihr ureigenstes Interesse ein Konzept zum möglichst schnellen Ausstieg aus der Atomenergie geradezu aufdrängt, entwickelt sieh ein „Überbrückungskonzept“, an dessen Ende es rund 25.000 Bergleute weniger geben wird als heute. Und ab 1995, so die IGBE, kann die „Stromerzeugung aus Kernenergie“ wieder wachsen. Man fragt sich, wessen Interessen diese Gewerkschaft überhaupt noch vertritt. Die IGBE hat i Atom–Ausstieg Es gibt kein friedliches Nebeneinander zwischen Kohle und Atom. Das macht ja gerade die derzeitige Bergbaukrise aus. Aber was es gibt, ist eine Erpressung der CDU/ FDP Koalition in Richtung SPD und Gewerkschaften: Wenn Ihr unbedingt aus der Atomenergie aussteigen wollt, schützen wir die heimische Kohle nicht mehr vor der Konkurrenz aus dem Ausland und durch andere Energieträger. So sieht der breite gesellschaftliche Konsens aus, dem die IGBE mit ihrem Überbrückungskonzept Rechnung trägt. Martin Kempe
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