Grüne: BASF ökologisch veraltet

■ Für die Giftmüllverbrennungsanlage in Ludwigshafen will der Chemiekonzern eine Rauchgas– Reinigungsanlage einbauen, bei der Abwasser anfällt / Abwasserfreie Anlage technisch möglich

Mainz (taz) - Der Ludwigshafener Chemieriese BASF will nach Überzeugung der rheinland–pfälzischen Grünen für die Rauchgasreinigung seiner Giftmüllverbrennungsanlage eine bereits veraltete Technik einbauen. Die BASF betreibt in Ludwigshafen eine Verbrennungsanlage für Giftmüll mit insgesamt sechs Kesseln, von denen bisher nur ein einziger mit einer Rauchgasreinigung ausgestattet ist. Der Chemiekonzern hat nun einen siebenten Kessel und für die erforderliche Nachrüstung seiner Müllverbrennungsanlage (MVA) eine nasse Rauchgasreinigung, bei der allerdings Abwasser anfällt, beantragt und auch von der Bezirksregierung in Neustadt genehmigt bekommen. „Stand der Technik“, so der Grüne Ludwigshafener Stadtrat Elmar Strifler zur taz, sei jedoch eine Rauchgaswäsche für Giftmüllverbrennungsanlagen ohne Abwasseranfall. Schon bei einem Erörterungstermin am 22. Dezember letzten Jahres hatten Bürgerinitiativen und Umweltverbände entsprechendes gefordert. Auch im Bundesumweltministerium hält man eine nasse Rauchgasreinigung ohne Abwasser für „umweltpolitisch wünschenswert“, erklärte die Sprecherin Marlene Mühe auf Anfrage. „Primär“ sei für die Bundesregierung allerdings, daß die gesetzten Grenzwerte eingehalten würden. Der rheinland–pfälzische Landtagsabgeordnete der Grünen, Harald Dörr, will jetzt von der Landesregierung wissen, warum diese die BASF nicht dazu verpflichtet, ein dem Stand der Technik entsprechendes Verfahren einzubauen. Gerade bei einer Methode ohne Abwasseranfall könne man die bei der Abwassereindampfung gewonnenen Salze wiederverwerten, so Dörr. Des weiteren verlangt der Abgeordnete vpn der Landesregierung Auskunft über eventuelle Dioxin– und Furanfunde in der Abluft der Verbrennungsöfen. Felix Kurz tazintern