Britische Zensur

■ Oberhaus verbietet Berichterstattung zu Prozeß um ein Spionagebuch eines britischen Ex–Geheimdienstlers

Berlin/Australien (taz) - Das britische Oberhaus hat am Donnerstag die Pressezensur im Vereinigten Königreich eingeführt. In einer Entscheidung um das umstrittene Buch „Spycatcher“ des nach Australien ausgewanderten Ex–Geheimdienstlers Peter Wright verbot die höchste juristische Instanz der Presse die Berichterstattung über einen Prozeß, der im Herbst in Australien stattfinden wird. Dort will die Regierung Thatcher die Veröffentlichung der Memoiren auf dem Fünften Kontinent verbieten lassen. Die obersten Richter entschieden, daß die britische Presse nur das Urteil in dem Prozeß melden darf. Weiter wurde das Veröffentlichungsverbot von „Spycatcher“ im Vereinigten Königreich bestätigt. Damit wurde die Berufung dreier Tageszeitungen gegen ein Veröffentlichungsverbot zurückgewiesen. In dem Buch enthüllt Wright die Machenschaften des britischen Geheimdienstes MI 5 in den 70er Jahren zum Sturz der Labour Regierung unter Wilson. klh