Kölner „Terrorzentrale“ dementiert

Bonn (afp) - Der Bericht des Stern über eine „Einsatzzentrale für iranische Terror–Kommandos in Europa“ in einer Kölner Villa ist gestern von der Botschaft von Iran in Bonn entschieden dementiert worden. Auch das Bundeskriminalamt teilte mit: „Erkenntnisse über die Steuerung terroristischer Aktivitäten aus dem sogenannten Iran–Haus in Köln liegen nicht vor.“ In der Stellungnahme der iranischen Botschaft zu dem heute erscheinenden Bericht des Stern wird betont, daß in dem Haus iranische Kriegsverletzte untergebracht sind, die in deutschen Krankenhäusern behandelt werden. „Leute, die dort liegen, sind keine Terroristen, sondern von irakischen Bomben terrorisierte Menschen. Sie sind kaum imstande aufzustehen, geschweige denn, jemand anderem etwas zuleide zu tun“, erklärte die Botschaft. Die Behauptung, daß die alte Residenz des Botschafters eine Terrorzentrale wäre, sei nicht neu und würde auch durch ständige Wiederholung nicht wahrer. Das Haus sei offen und jeder könne sich von der Haltlosigkeit der Vorwürfe überzeugen. Der Stern zitiert in seinem Bericht einen geflohenen Kommandeur der iranischen Revolutionswächter mit der Aussage, die deutschen Behörden wüßten, wer in dem Kölner Iran–Haus aus– und eingeht. Über Köln seien Befehle aus Teheran zur Liquidierung politischer Gegner sowie Waffen und Geld weitergeleitet worden.